Über die Anfänge meiner Nählaufbahn
Kreativität hat mich schon immer begleitet, aber nie hat es mich so gepackt wie beim nähen. Es fing mit dem harmlosen Wunsch einer Freundin an, ihren beiden Kindern Stulpen zu nähen. Sie schenkte mir ein Nähbuch mit einer entsprechenden Anleitung. Ich besuchte den lokalen Stoffhändler und kaufte zum ersten Mal seit dem Nähunterricht in der Schule wieder Stoffe ein. Von Fleece, French Terry, Jersey und Jacquard hatte ich da noch überhaupt keine Ahnung. Die Stulpen gelangen trotzdem ganz gut und da sich unser erstes Kind ankündigte, setzte ich mich daran, Bodys und Hösli zu nähen. Aus anfänglichem Zeitvertrieb wurde schnell eine grosse Leidenschaft, so dass der Kleiderschrank bald nicht mehr ausreichte. Was bald darauf geschah, war bahnbrechend für mich: ich gründete mein eigenes Label: Pfündchen Lieblingsstücke. Was dies an zusätzlicher Arbeit wie Website, Marketing, Lizenzen, Domaingebühren, Google Analytics, um nur einige zu nennen, mit sich bringen würde, davon hatte ich auch noch keine Ahnung. Ich machte also frisch und fröhlich weiter, nähte, trennte auf, wurde besser und schneller. Ich lernte, dass die Herstellung von Kleidung ein aufwändiger Prozess ist. Und dass die Wahl von qualitativ hochwertigen Stoffen mitentscheidend für ein lang haltendes Kleidungsstück ist.
Von meiner ersten Begegnung mit Fabienne möchte ich hier natürlich auch berichten. Eines Tages stolperte über Instagram eine Nachricht von ihr in mein Postfach. Ob ich denn einen French Terry Designnähen wolle. Meine Flatlays würden ihr so gut gefallen. Ich sagte also zu und hielt zwei Tage später meine ersten Stoffonkel-Stoffe in den Händen. Daraus wurden eine Latzhose mit einem Langarmshirt. Unsere Bekanntschaft sollte zwei Jahre später zu einem weiteren, grossen Schritt führen. Lies in diesem Blogbeitrag mehr darüber.
Währenddessen veränderte sich der Onlineshop von Pfündchen von Grund auf. Vom Konzept der Sofortkäufe änderte ich auf ein für mich viel nachhaltigeres Konzept. Ich begann nur noch auf Bestellung zu nähen. Die Kunden suchten sich das Produkt aus und konnten mir ihre Stoffwünsche mitteilen. Dieses Konzept hat sich bewährt. Unterdessen ist es möglich, direkt am Produkt den gewünschten Stoff auszuwählen. Viele weitere Extras wie Mitwachsträger, Stickereien oder ein Label lassen sich ganz bequem dazubestellen. So hat sich der Kunde am Ende ein eigenes Unikat zusammengestellt, das ich extra für ihn fertige.
Ich stelle hohe Ansprüche an meine Arbeit, aber auch an die Qualität der Stoffe. Damit sich die Kinder in ihrer Haut wohl fühlen, lege ich viel Wert auf Nachhaltigkeit und vernähe nur natürliche Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Walk möglichst ohne Polyesteranteil und aus nachhaltigem Anbau. Fast alle Stoffe erfüllen deshalb mindestens das Gütesiegel „Ökotex Standard 100", viele davon sind „GOTS“ zertifiziert. Das GOTS Zertifikat ist eines der umfassendsten Zertifikate, das an Stoffe verliehen werden kann. Nicht nur Kriterien der Umwelt, sondern auch soziale Kriterien werden berücksichtigt. So werden Mindeststandards in den Arbeitsbedingungen über die gesamte Wertschöpfungskette hindurch eingehalten und regelmässig kontrolliert.
Von der Auswahl der Stoffe und Schnitte, dem Zuschnitt, Vernähen, Bügeln, Verpacken und Versand erledige ich alles selbst. Auch der Shop wird von mir betreut und gestaltet. Einzig die Qualitätssicherung übernimmt meine bessere Hälfte, indem mit Kritik und Verbesserungsvorschlägen, aber auch anerkennendem Nicken nicht gespart wird. Mein Anspruch: nie stehen bleiben, immer besser werden und dabei die Freude an meiner Tätigkeit nicht verlieren. Willst Du mehr über das Label wissen, dann besuche gerne meine Seite.
Du bist wahrscheinlich selbst sehr kreativ und nähst gerne, sonst wärst Du nicht hier gelandet. Was ist Deine Geschichte? Teile sie gerne, denn es interessiert wahrscheinlich nicht nur mich, wie Du zum nähen kamst und was Du am liebsten nähst.